Das Handwerk der Metzger erhielt von der Stadt die Hofstatt der „Vintschallen“ am Rindermarkt (=Rathausplatz) zu einem Jahreszins von 1 Mass Wein. Sie dürfen hier ein Haus mit einem offenen Erdgeschoss und darüber eine Stube mit einem Ziegeldach erstellen.

Die „Meisternstuben des Metzger Hantwerchs“ wird das erste Mal urkundlich erwähnt.

Das Bot* beschliesst einen Neubau stellt aber fest, dass es dem Metzger-Handwerk (den Meistern) nicht möglich ist, ihre Behausung allein in eigenen Kosten aufzubauen. Die Mithilfe der „Gemeinen Stubengesellen“ wir dazu nötig. Das Haus soll allen gemeinschaftlich gehören.

* Das Bot (auch Bott geschrieben) ist eine Versammlung, zumeist als Jahresbot (oder Jahresbott) = jährliche Mitgliederversammlung zum Beispiel eines Vereins, einer Zunft, einer Trachtenvereinigung oder einer Schützen- oder Fasnachtsgesellschaft.

Die Metzgere wird gebaut und an einen Stubenwirt verpachtet.

Umbau des Hauses. Die Metzgern erhält dabei im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen und 1768 als Wirthauszeichen einen geschnitzten Löwen, vom Berner Bildhauer Christian Reist (heute Kopie von 1974). Die Gesamtkosten für den Umbau betragen 1092 Kronen und 15 Batzen.

Gutachten für Umbauten und Reparaturen, unter anderem: Bessere Nutzung durch teilweise Abänderung der Einteilung, namentlich Versetzen der Treppe, der Küche und Einbau eines 3. Stockwerks.

Auflösung der Gesellschaft zu Metzgern und Verkauf des Hauses an Christian Schneider, Thun.

Schneider verkauft die Metzgern an Amtsnotar Christian Rüegsegger. Der Betrieb wird von 1887 bis 1902 vom Wirt Johann Gfeller geführt.